Meeresbiologische Exkursion des LK Biologie nach Kroatien 2011

Juhu! Raus aus dem kalten Regen und ab ins warme Kroatien. Man freut sich auf Sonne, Strand, Meer und leckeren Fisch. Ein wunderbarer Urlaub während der Schulzeit, das klingt wohl für jeden Schüler verlockend? Ok, den vordergründigen Urlaubsgedanken mussten wir ein wenig revidieren.

Nach x-Stunden Flug liefen wir in Rijeka erst einmal gegen eine Wand aus warm-feuchter Luft. Dieses kleine Hindernis gut überstanden, freuten wir uns bereits auf die bevorstehende Erholung. Zu unserem Zielort Mali Lošinj stand uns dann nur noch der Transfer mit Bus, Fähre und waagemutigen Extrem-Bully-Fahrern im Weg. Der letzte Teil hatte es wirklich in sich. Die Begnadeten von uns, denen die Müdigkeit die Augen zudrückte, konnten von Glück reden. Der Rest hielt die Augen auch möglichst geschlossen, jedoch eher aus Panik, denn die Fahrer von der ansässigen Surfschule schienen einen neuen Geschwindigkeitsrekord, inklusive dem Übersehen von möglichst vielen Verkehrsschildern aufstellen zu wollen.


Doch alles lief glatt. Endlich angekommen, konnten wir uns sogar noch, nach einem leckeren Abendessen, in die unterwasserbeleuchteten, türkisblauen Fluten stürzen. Enttäuscht wurden nur die, die sich bei dem Gedanken an Kroatien auf feinen Sandstrand gefreut hatten. Nur mit extrem hübschen Wasserschuhen bewaffnet, konnte man die spitzen Kieselsteine überwinden; es sei denn man hatte Lederfüße wie Pablo. Sandstrände sind in Kroatien so rar wie Haie in der Wüste, und wenn man doch einen erblickt, dann ist dieser so voll wie der Parkplatz vom Disneyland bei freiem Eintritt.


Die nächsten Tage waren angefüllt mit spannenden meeresbiologischen Exkursionen unter der Leitung von Sonja und Tom. Die beiden studierten Meeresbiologen zeigten uns, dass selbst dieser auf den ersten Blick sehr unbequeme Lebensraum, von außerordentlich vielen tierischen und pflanzlichen Organismen besiedelt wird. Beim Erkunden der Küste am ersten Tag waren wir ziemlich verblüfft, was für eine Artenvielfalt es dort bei näherem Hinsehen gibt. In den nächsten Tagen haben wir uns die Meeresflora und -fauna genauer angesehen. Lustige Fangaktionen mit sehr individueller Erfolgsrate, brachten uns Seesterne, Garnelen, Plankton, Krabben, Fische, Einsiedlerkrebse und vieles mehr in die Köcher. Diese boten die Grundlage für Minivorträge, Untersuchungen und das Anfertigen von künstlerisch wertvollen Zeichnungen (bei der ein oder anderen zeigten sich definitiv surrealistische Ansätze).

Den leckeren Speisefisch suchten wir allerdings vergeblich. Zwar gibt es unzählige Fischrestaurants, jedoch wird der Fisch meist importiert, da das kroatische Meeresgebiet zu einem ökologischen Schutzgebiet und einer kontrollierten Fischfangzone gehört. Das Schwimmen und Schnorcheln kam natürlich nicht zu kurz und für das ein oder andere Päuschen um in der Sonne zu brutzeln und auf Luftmatratzen auf dem Wasser zu dümpeln, war natürlich auch noch Zeit.


Das Highlight der Fahrt war wohl der Schnorchelausflug mit dem Boot. Ausrüstung und ausreichend Proviant eingepackt und schon tuckerten wir los und erkundeten, zur Freude der anderen Bootsmitfahrer, die Unterwasserwelt verschiedener Küstenabschnitte. Dabei bot die Schattenwand, mit ihrem Besatz durch Seeanemonen, Manteltiere, Rotalgen und einem tellergroßen roten Seestern, die beeindruckendste Szenerie. Auf der Rückfahrt leisteten uns sogar ein paar in der Ferne schwimmende Delfine Gesellschaft.


Alles in allem war die Fahrt einfach großartig, auch wenn man nicht nur Freizeit hatte um das klare Wasser zu genießen, sondern auch einiges zu tun hatte, so lernte man doch auf faszinierende Weise sehr viele spannende und interessante Dinge über das Ökosystem Meer.

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