10.02.2020, Herr Bitzan
Manchmal hat man Pech und manchmal gewinnen die anderen und manchmal gewinnt man
und kommt doch nicht weiter. Dass sich das Turnier um den Einzug ins Landesfinale im
Wettkampf III der Jungen (Jg. 2005-2008) dermaßen spannend und vor allem knapp gestalten
würde, damit hatte wohl keiner gerechnet. Bester Handball also. Aber der Reihe nach.
Unter der Leitung von Manuel Fiedler wurde am 28. Januar 2020 im Host-Korber-
Sportzentrum die Zwischenrunde im Wk III der Jungen ausgetragen. Vier Mannschaften hatten
sich in der Vorrunde dafür qualifiziert, darunter wir aus der Region Nord-West. Unser
Auftaktgegner war die Mannschaft des Hannah-Arendt-Gymnasiums aus Rudow. Wir hatten
Anstoß und nach einem ersten Abtasten entwickelte sich ein gutes Spiel auf Augenhöhe, bei
dem wir insbesondere Justin am Kreis gut in Szene setzen konnten. Als dann noch Yunis über
links außen Einschob und Ben mit guten Würfen aus dem Rückraum zu Toren kam, schien alles
ganz nach Plan zu laufen. Zur Halbzeit führten wir mit zwei Treffern und starteten überdies in
Überzahl in die zweiten 10 Minuten. In der Halbzeitpause ließ sich die gegnerische Mannschaft
viel Zeit zum Besprechen und startete voller Elan. Mit ihrem schnellen Spiel gelang es ihnen,
unsere Abwehr eins ums andere Mal zu überwinden und in die Lücken zu stoßen. Unser
Vorsprung wandelte sich in einen Rückstand. Erst Leons Treffer rüttelte unsere Jungs wieder
wach und gab das Selbstvertrauen der ersten Halbzeit zurück. Doch es war zu spät. Der
Rückstand war nicht mehr aufzuholen. Wir verloren mit 13 zu 15 Toren.
Viel Zeit blieb nicht, um diesen verpatzen Start zu überwinden, denn wir waren laut
Turnierplan sofort wieder dran; diesmal gegen die Auswahl des Charlottenburger Gottfried-
Keller-Gymnasiums, die ebenfalls ihr erstes Spiel verloren hatte. Nun galt es für beide
Mannschafen alles geben, um sich eine Chance auf das Finale zu wahren. Ein nervöser Beginn
beider Mannschaften sprach Bände. Durch zwei elegante Treffer von Finn glichen wir unsere
Gegentore aus. Dass sich unsere Abwehrleistung steigerte, gab Hoffnung und war in dieser
Phase des Spiels überaus wichtig. Über den Kreis ging nichts und auch über außen, kamen wir
zu keinen guten Wurfpositionen. Dafür brach Ben ein ums andere Mal durch Zentrum durch
und versenkte seine wuchtigen Würfe im Netz des Ersatztorwarts (der Stammkeeper war
krank) bzw. die Siebenmeter, die unserer Mannschaft zugesprochen wurden. Ganze neun Mal
war Ben auf diesem Wege erfolgreich. Als dann auch noch Justin, Leon und Lajon einen Treffer
beisteuerten, war das Spiel für uns gewonnen. Mit dem Endstand von 15:11 waren wir sehr
zufrieden.
Nun hieß es abwarten und den Turnierverlauf beobachten, denn wir waren erst wieder in der
letzten Partie des Tages gegen das Eckener-Gymnasium aus Mariendorf gefordert. Wir
mussten beobachten, wie diese sehr gut eingespielte Mannschaft erst gegen das Gottfried-
Keller-Gymnasium (20:16) und später auch gegen das Hannah-Arendt-Gymnasium (19:17)
gewann. Wie es aussah, hatten wir uns also den stärksten Gegner bis zum Schluss aufgespart.
Dann verlor das Gottfried-Keller-Gymnasium auch sein letztes Spiel gegen das Hannah-Arendt-
Gymnasium (12:10), was für uns bedeutet, dass wir den dritten Platz zwar bereits sicher
hatten, nun aber nicht nur ein Sieg, sondern auch noch ein klarer Sieg gegen das Eckener-
Gymnasium gelingen musste. Eine schwere Aufgabe stand vor uns.
Hoch motiviert starteten wir in diese Partie. Unseren ersten Treffer erzielte Yunus über rechts
außen, gefolgt von Justin am Kreis und einer schönen Kombination, die Finn erfolgreich
abschloss. Auf der anderen Seite waren wir einem schnellen Passspiel ausgesetzt, das höchste
Konzentration in der Verteidigung verlangte, um den Gegner nicht zu guten Würfen kommen
zu lassen. Dies gelang uns gut, sodass wir zur Halbzeit 10:8 in Führung lagen. Noch so eine
Halbzeit und wir hätten das Turnier gewonnen und wären mit breiter Brust ins Finale
eingezogen. Doch die gegnerische Mannschaft gab am Anfang der zweiten Halbzeit noch
einmal richtig Gas, provozierte uns zu Fehlern und Strafen. Obwohl sich Leon, Basti und Mick
in die Schützenlisten eintragen konnten war unser Vorsprung nach 5 Minuten pulverisiert und
wir gerieten sogar kurzzeitig in Rückstand. Unter den gebannten Blicken der zuschauenden
Spieler glichen wir kurz vor dem Ende aus und konnten sogar die Führung wiederherstellen.
Als wenige Sekunden vor dem Schlusspfiff der letzte Angriff der Gegner ins Leere lief und wir
noch einmal vor das gegnerische Tor kamen, hätten wir zumindest für einen Gleichstand der
drei führenden Mannschafen im Turnier sogen können. Dann hätte es - überaus selten - ein 7-
Meterwerfen als Ausscheidungsverfahren gegeben. Doch leider kamen wir nicht mehr zum
Abschluss und erzielten dieses so wichtige Tor nicht mehr. Trotz eines Sieges (15:14) hatten
wir das Finale verpasst.
Was für eine Dramatik. Nun lag es im Auge des Betrachters: Finaleinzug verloren – Bronze
gewonnen. Wenn man allerdings bedenkt, dass im Landesentscheid im letzten Jahr in
ähnlicher Besetzung am Ende ein 9. Platz zu Buche stand und die letzte Medaille für eine Wk-
III-Mannschaft (übrigens ebenfalls Bronze) vier Jahre zurückliegt, dann ist das wohl ein
beachtliches Ergebnis, auf das alle Beteiligten stolz sein können.
Der Originalbericht mti Bildern finden Sie hier.